Kurzprofil 2009

Zentralörtliche Einordnung:
Mittelzentrum
Landkreis:
Nienburg / Weser
Einwohnerzahl:
32.000
Gebietsgröße:
2 ha
Gewerbe-Eigentümer:
47
Leerstände:
5

(Stand: Januar 2010)

Charakteristik des Quartiers

Die den historischen Stadtkern von Nienburg im Osten begrenzende Leinstraße hat nach ihrer Umwidmung von einer reinen Fußgängerzone in eine ÖPVN-Erschließungszone (Busverkehr im 1/2 Std. Takt) und durch ihre Randlage gegenüber den anderen fußläufigen Einkaufszonen der Innenstadt in den letzten fünf Jahren stark an Attraktivität eingebüßt. Die Umgestaltung in eine ÖPVN-Erschließungszone hat zwar zusätzlich Besucher einbinden k&aouml;nnen – jedoch auf Kosten der Aufenthaltsqualität. Die Leinstraße selbst wird auf Grund der Haltestellen am Anfang und am Ende kaum aufgesucht. Die im Rahmen der Stadtsanierung vor Jahren gepflasterte und wegen der Buslasten heute asphaltierte Leinstraße verläuft als dunkles, optisch trennendes Band von Nord nach Süd ohne Verknüpfung mit den gepflasterten Seitenstraßen. In Verbindung mit einzelnen Leerständen, der Abseitslage zum Zentrum, den teilweise wenig attraktiven Dienstleistungsangeboten, der verbesserungsbedürftigen Außenraum-Qualität und Wohnungsmängeln überwiegen zurzeit die Schwächen des Areals gegenüber den Stärken (vielfältiges Museums- und Ausstellungsangebot, lebendiges historisches Gebäudeumfeld und ausgebauter City-Bus-Treff im Norden der Straße). Aus den Schwächen leitet sich ein erheblicher funktionaler und gestalterischer Handlungsbedarf ab.

Rechtsform der Quartiersinitiative

Da mit der bisherigen Interessengemeinschaft die langfristige Stabilität und Kontinuität der Zusammenarbeit aller Beteiligten nicht gewährleistet werden kann, wurde am 7. Dezember 2009 der gemeinnützige Verein „Die tausendjährige Leinstraße e.V.“ gegründet und zum Vereinsregister angemeldet. Im Rahmen der QiN-Inititative besteht so die Möglichkeit, Spendengelder anzuwerben und entsprechende Spendenbescheinigungen auszustellen.

Projektbeschreibung

Es ist das gemeinsame Ziel der Stadt Nienburg und des Vereins, die Leinstraße und ihr näheres Umfeld in struktureller und gestalterischer Hinsicht durch entsprechende Maßnahmen dem über die Stadtsanierung 1978 bis 2006 erreichten Niveau der restlichen Altstadt anzugleichen und darüber hinaus Anregungen für eine angemessene Freiraum-Möblierung in der Altstadt zu geben. Während es in funktionaler und struktureller Hinsicht um Beseitigung der wechselnden Leerstände und um Verbesserung des Dienstleistungsangebotes in einzelnen Branchen gehen muss, soll über einzelne gestalterische Maßnahmen (Platzgestaltung, Durchpflasterung bzw. materialgerechte Verknüpfung innenstädtischer Straßenkreuzungen, Fassadengestaltung, transparente Freiraum-Überdachung, Lichtkonzept) die öffentliche Wahrnehmung gesteigert und die Gesamt-Atmosphäre verbessert werden.

Akteure

Um eine möglichst große Zahl von Akteuren, Projektpartnern, Initiatoren und Investoren in das Projekt einzubinden, wurden zahlreiche Gespräche mit Vertretern der Stadt, des Handwerks, den Eigentümern und an der Stadterhaltung und Stadtentwicklung interessierten Bürgern geführt. Eingebunden wurden darüber hinaus insbesondere das Nienbuger Museum, die IHK Hannover und Nienburg, die Werbegemeinschaft „Nienburg-Service“, der Fachbereich Stadtentwicklung, die städtische Wirtschaftsförderung sowie Akteure der ehemaligen IG Leinstraße.

Vorgehensweise

Um die notwendige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, bei den Eigentümern und den Mietern für die Ziele und Einzelprojekte unserer QiN-Initiative zu gewinnen, wurden einleitend zahlreiche Veranstaltungen und Events in der Leinstraße durchgeführt wie zum Beispiel das Nienburger Weinfest, der Mittelalterliche Markt im Rahmen der 1000-Jahr-Feier der Leinstraße, das 1. Nienburger Entenrennen, Märchenlesungen von Nienburger Grundschülern in Geschäften und Gebäuden im Rahmen der Aktion „Die märchenhafte Leinstraße“ der Leinstraße unter aktiver MItwirkung der beiden Nienburger Zeitungen oder das Trompetenkonzert an Heiligabend. Am 29. und 30. Mai 2010 wird ein Straßenfest mit Kunst-Magistrale unter der Bezeichnung „1001 Nacht in der tausendjährigen Leinstraße“ unter Einbindung des türkischen Bevölkerungsanteils stattfinden. Wir bewerben uns als Standort für den ersten großen Nienburger Weihnachtsmarkt im Dezember 2010. Ende 2009 wurde erstmalig ein Beleuchtungskonzept für ausgewählte Objekte in Form von montierten energiesparenden Fassadenstrahlern umgesetzt. Diese Maßnahme fand eine sehr gute Resonanz in der Bevölkerung, in der Presse und bei den Eigentümern. Zurzeit laufen Gespräche auf allen Ebenen wegen der Umgestaltung des Kreuzungspunktes Leinstraße / Georgstraße zu einem urbanen Zentrum als Treffpunkt mit der Bezeichnung „Stadtmitte“. Korrespondierend läuft unser Antrag, dort eine Bushaltestelle „Stadtmitte“ einzurichten. Zentrales Element wird eine schöne antike Uhr (ähnlich Kröpke, Hannover) mit integrierter Ausstellungsfläche für museale Gegenstände. Ausgehend von einer Zusammenkunft aller Immobilienbesitzer wurde ein zentrales Straßen-Management (von Ordnung und Sauberkeit bis zur gezielten Entwicklung von Grundstücken) eingerichtet.

Für unsere Straße haben wir uns die Wortmarke „Die tausendjährige Leinstraße“ durch die Gründung des gleichnamigen eingetragenen gemeinnützigen Vereins gesichert. Im Februar wurden alle Straßenschilder der Leinstraße mit einem entsprechenden Zusatzschild versehen. Prof. Dr. Grube erarbeitet gemeinsam mit den Beteiligten in Workshops Konzepte, den nördlichen Eingangsbereich der Straße einschließlich des Museums Fresenhof zu einer repräsentativen Eingangszone umzugestalten.

...und

In unserem ursprünglichen Antrag wollten wir auf das nur noch mit Fundamentresten vorhandene „Leintor“, eines der vier historischen Stadttore im mittelalterlich stark befestigten Nienburg, mit Stellen o. ä. hinweisen. In öffentlicher Diskussion hat sich u. U. die Möglichkeit ergeben, dieses Torgebäude, das unserer Straße und einem Stadtteil von Nienburg den Namen gegeben hat, wieder aufzubauen (außerhalb der QiN-Finanzierung)

Finanzierung

Gesamtkosten des Projekts:
100.000 €
Beteiligung der Stadt:
40.000 €
Beteiligung der privaten Anlieger:
20.000 €
Beteiligung des Landes:
40.000 €

(Quelle: www.qin-niedersachsen.de)

Datum der letzten Bearbeitung: 14. August 2013