Nienburg hat ein neues Wahrzeichen: Die Spargeluhr

Anlieger, Beteiligte, Kaufleute, Gastronomen und deren Mitarbeiter
freuten sich über die Spargeluhr, Nienburgs neues Wahrzeichen.

Nienburg hat seit Montag ein 3,80 Meter hohes, neues Wahrzeichen: die Spargeluhr an der Kreuzung Leinstraße / Georgstraße. Die Uhr ist ein Projekt der Interessengemeinschaft (IG) Leinstraße. Sie hatte 2009 den Landessieg bei der Quartiersinitiative (QiN) geholt und damit Geld vom Land gewonnen. „Es ist für die Lein- und Georgstraße ein Leuchtturm“, sagte gestern IG-Sprecher Wolf-Rüdiger Koch. Während die Uhr trotz eisiger Temperaturen aufgestellt werden konnte, bedarf es für das Einbetonieren der fünf 70 mal 20 Zentimeter großen Bronzeplatten, die auf die fünf Partnerstädte der Stadt verweisen, wärmerer Temperaturen.

Die Spargeluhr, laut Koch ist sie die einzige weltweit, ist von Weitem sichtbar und unterstreiche den Platzcharakter im Kreuzungsbereich. Gekostet hat sie 30 000 €. Bezahlt ist sie aus dem QiN-Gewinn. Zudem haben sich die vier unmittelbaren Anlieger (Kolossa, Saar, Dierking und Echtermeier) finanziell beteiligt. „Wir waren uns schnell einig, dass wir das machen“, sagte deren Sprecher Jörg Kolossa – und er ergänzte. „Manch eine kriselnde Straße in Nienburg wünscht sich solch ein großes, ehrenamtliches Engagement, wie es Herr Koch und Herr Grube hier leisten, um zielgerichtet eine Straße voranzubringen.“

An der Leinstraße tue sich etwas, es gebe eine Aufbruchstimmung. Drei Nienburger Kaufleute haben in die Straße investiert. Dort gebe es zudem Planungen für die Ansiedlung eines weiteren Gastronomiebetriebes. Der Mix aus Gastronomie, Kneipen, Dienstleistern und den drei Museen sei das Alleinstellungsmerkmal der Straße.

Zurzeit wird das Glasdach (rund 100 Quadratmeter) an der Leinstraße montiert. Wegen der Witterung seien diese Arbeiten noch nicht abgeschlossen. In ein bis zwei Wochen soll das Dach montiert sein. Unter ihm sollen Konzerte stattfinden. Insgesamt soll es den kulturellen Charakter der Straße stärken. Am 14. und 15. Mai findet die zweite Kunst- und Kulturmeile an der Leinstraße statt. Programm gebe es dann auch unter dem Dach.

Um die Spargeluhr sollen fünf Bronzeschilder auf die Partnerstädte Nienburgs und deren Entfernungen zur Kreisstadt verweisen: Witebsk 1715, Dendermonde 513, Nienburg (Saale) 245, Bartenstein 971 und Las Crusces 8700 soll dort zu lesen sein. Die Zahlen geben ihre Entfernungen in Kilometer zu Nienburg wieder. In der Uhr gibt es eine kleine Ausstellungsfläche (hinter Glas). Koch hat sich vertraglich von der Stadt, in deren Eigentum die Uhr mit der Aufstellung übergegangen ist, zusichern lassen, dass dort keine Werbung erfolgen solle, sondern ausschließlich die Museen dort mit Ausstellungsstücken auf sich aufmerksam machen sollen.

Das Engagement der Quartiersinitiative ist noch nicht am Ende. Sie haben weitere Ideen. Die Außenbereiche sollen aufgewertet werden, „danach wollen wir den Leerstand beheben“, sagte Professor Dr. Joachim Grube, der Planer der Projekte und geistige Vater der Spargeluhr. Koch und seine Mitstreiter haben sich dazu ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Ende des Jahres soll es keinen Leerstand mehr geben. Die Wirtschaftsförderung habe ihre Unterstützung zugesagt. „QiN hat einiges bewirkt – nicht nur finanziell“, sagte Koch. Anlieger und Geschäftsleute seien näher zusammengerückt. „Vor drei Jahren hätte ich mich schwer getan, von der Leinstraßen-Familie zu sprechen – heute gibt es sie.“

(Quelle: Bericht aus "Die Harke" Nr. 3 vom Mittwoch, 05. Januar 2011)

Datum der letzten Bearbeitung: 14. August 2013